09.04.2015

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Wie es der Zufall will, kommen wir in letzter Zeit wieder in die Nähe von Gegenden, in denen wir schon früher unterwegs waren. Deshalb hier noch ein Foto vom Ullsteinhaus - gleicher Ort, andere Jahreszeit.

 

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Die ufaFabrik ist ein Beispiel dafür, dass die Umwandlung von Industriebrachen zu Kulturzentren in Berlin lange Tradition hat, und beim spazieren über die Anlage spürt man noch etwas von den Utopien, die Anfang der 80er Jahre die Menschen bewegten und von denen mittlerweile viele unser Gesellschaftsbild prägen. 1979 von einem Handwerkskollektiv (zeittypisch "Wir sind überall auf der Erde" benannt), der "Interessengemeinschaft Rock" und einigen weiteren Gruppen friedlich besetzt, wurde dem damals tristen Stadtteil Tempelhof neues Leben eingehaucht.

 

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Dieses Denkmal auf der Marienhöhe wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland, der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen und des Deutschen Vereins für Vermessungswesen, Berlin, errichtet und markiert den ehemaligen Trigonometrischen Punkt Rauenberg, Zentralpunkt des deutschen Dreiecksnetzes in Bezug auf das Bessel-Ellipsoid.

Wer bei dem vorgehenden Satz nicht innerlich ausgestiegen ist, der kann die mit deutscher Ingenieursgründlichkeit verfasste Denkmalinschrift hier nachlesen, um noch  weitere, faszinierende Fakten aus der Welt de Geodäsie zu erfahren ‒ alle anderen wird sie wohl genauso ratlos zurücklassen wie uns.

 

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Ein leerer Parkplatz am Fuss einer Treppe, im Hintergrund ein einsamer Eintrittskartenautomat. Etwas zögerlich werfen wir einen Euro ein und erhalten unsere kleinen Papiertickets. Es gibt kein Drehkreuz und nichts, wo man diese Karten einführen oder entwerten könnte, und auch auf dem Parkgelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Schöneberg begegnet uns niemand, der irgendein Interesse daran zeigte, ob wir uns hier rechtmässig aufhalten. Obwohl wir auf diesem ehemaligen Eisenbahnareal eigentlich damit gerechnet hätten, dass ehemalige Schaffner unsere Tickets kontrollieren.

 

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Wir wandern durch die ehemalige Lokomotivhalle. Zwei Männer, von uns zunächst unentdeckt zwischen dem Gerümpel, weisen uns darauf hin, dass die Halle trotz offener Tür eigentlich nicht öffentlich zugänglich ist. Sie können sich dann aber zum Glück nicht dazu durchringen, uns rauszuwerfen.

 

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Ich war schon immer neugierig, was es mit diesen helmbewehrten Schornsteinen auf sich hat, die man von der Ringbahn Richtung Südkreuz aus gut sehen kann. Wie man auf dem historischen Übersichtsfoto weiter oben erkennt, existierten schon in den 30er Jahren. Eine Google-Suche später weiss ich bescheid. Es sind die Darrentürme der ehemaligen Schultheiss ‒ Mälzerei. Die Hauben sind so konstruiert, dass sie sich mit dem Wind drehen und einen Luftzug erzeugen, der die feuchtwarme Luft nach aussen zieht. Gemälzt wird hier allerdings nicht mehr, die Malzfabrik ist mittlerweile ein weiteres Kunst- und Kulturzentrum. Ich weiss nicht genau, was ich erwartet hatte, aber diese Erklärung ist irgendwie unbefriedigend. Keine Überraschung, keine unerwartete Enthüllung. Manchmal ist es doch interessanter, eine Antwort nicht zu wissen.

 

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Café Peppe, unweit vom Südkreuz. Die Atmosphäre und die Pasta sind authentisch familiär.

 

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