Das erste Mal liegt unser Ausgangspunkt innerhalb des S-Bahnrings, und noch dazu gibt es in diesem Quadranten ein verlockendes Ziel - der Tiergarten Mitte. Wie so vieles in Berlin gibt es auch den Zoo in doppelter Ausführung, als West- und Ostvariante. Hier also der Tierpark bundesrepublikanischer Prägung, auch wenn seine Geschichte natürlich weiter zurückreicht.
Im Gegensatz zum Tierpark Friedrichsfelde, wo mehr Gewicht auf die Landschaftsgestaltung gelegt wurde, liegen im Tiergarten Mitte die Gehege dicht an dicht, so dass sich Kamele, Pinguine und Kängurus ohne viel Rücksicht auf geographische Nachbarschaft die Flossen / Tatzen / Pranken reichen könnten. Die skulpturale Gestaltung des Eingangstors entspricht also durchaus dem Gesamtkonzept.
Menschen, Tiere beim Essen betrachtend.
Warum sehen wir Tieren eigentlich so gern bei der Fütterung zu? Wir mögen es wohl, die Parallelen zu entdecken - die spielenden Seehunde, die tobenden Affenkinder oder das kauende Nilpferd. Die Anhaltspunkte suchen, dass wir nicht so verschieden sind. Ausserdem ist ein Tier, das etwas tut, allemal interessanter als ein Tier, das gerade nichts tut.
Zoos und ihre eigenartige Architektur… mal dezent zurückgenommen, mal exotisch komplementär, immer auch ein Hinweis auf die Art und Weise, wie Menschen zur Zeit ihrer Erbauung das sie bewohnende Tier wahrgenommen haben. Als Statist in dem Gesamtgefüge eines Vergnügungsparks, in dem das Affenhaus genauso spektakulär sein konnte wie seine Insassen, oder als Hauptdarsteller bei dem die Architektur versucht, sich möglichst dünne zu machen, um den Blick nicht von der eigentlichen Attraktion abzulenken. Und immer eine Gratwanderung zwischen den nicht unbedingt kompatiblen Ansprüchen des Bewohners und des Betrachters.
Und wo sind jetzt, bitteschön, die ganzen Tiere? Die folgen im nächsten Eintrag. Aber hier zur Einstimmung schon mal ein paar duschende Elefanten.
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